Inhaltsverzeichnis
Das Bloggen und ich
Ein Blog-Beitrag über das Bloggen an sich – und damit etwas thematisch etwas außerhalb der Reihe.
Eigentlich steht dieser Beitrag schon etwas länger auf meiner To-Do-Liste, aber hinsichtlich Zeitmanagement und Prioritätensetzung ist er dann doch immer wieder verschoben worden.
Auch wenn ich meinen Blog als thematisch relativ eindeutig einordnen würde (und das auch so bleiben soll), finde ich etwas Background wie das Ganze funktioniert und wie meine Beiträge entstehen für den ein oder anderen vielleicht auch interessant.
Oder anders: dass der Blog so aussieht, wie er aussieht, ist nicht zufällig so, sondern das Ergebnis von einigen Überlegungen – und das trifft genauso auf jeden einzelnen Beitrag zu. Welche Ziele ich mit dem Blog verfolge, habe ich bereits vor einiger Zeit geschrieben und daran hat sich zwischenzeitlich nichts geändert – dementsprechend muss ich das nicht noch einmal „aufwärmen“.
Ideenfindung
„Am Anfang steht die Idee“
Kein Blog – und keinen Beitrag ohne passende Idee. Ich könnte hier natürlich darüber berichten, dass mir die meisten Ideen für Beiträge unter der Dusche oder beim Frühstück kommen oder ich nachts schweißgebadet aufschrecke, weil mir eine geniale Idee für einen Beitrag eingefallen ist – das wäre allerdings alles gelogen.
Die allermeisten meiner Ideen kommen tatsächlich unmittelbar aus der Berufspraxis, Diskussionen/Austausch mit Kolleginnen und Kollegen und den Problemen, mit denen man im rettungsdienstlichen Alltag konfrontiert ist. Bei einigen Beiträgen (z.B. den Einsatzberichten) ist das unmittelbar ersichtlich, bei anderen lässt sich die „Beschäftigung in der Realität“ mit dem Thema nur indirekt erahnen.
Dementsprechend stammen die Ideen oftmals direkt aus irgendwelchen selbst erlebten oder von Kollegen berichteten Einsätzen, Fragen unserer Praktikanten oder Azubis – oder auch aus Überlegungen, „was sinnvoll zu wissen wäre“.
Wenn dann noch etwas Zeit und Luft ist – die ruhigen Nachtschichten mit den „Nachtschicht-Gedanken“ passen da ganz gut – werden die gesammelten Ideen sortiert und oft dann auch die Entscheidung getroffen, was zu einem Beitrag wird.
Eigentlich kann ich wirklich dankbar dafür sein, dass Ideen mich ohne Aufwand finden – und ich weder krampfhaft nach Ideen suchen, noch mir irgendetwas aus den Fingern saugen muss. Bis eine passende Idee gefunden wurde ist sonst mitunter einer der langwierigsten und zähesten Teile des Schreibens.
Quellen und Recherche
Aus einer Idee muss natürlich auch dann Inhalt „generiert“ werden – der Gedanke muss also in einen sinnvollen Beitrag umgewandelt werden.
Gerade, wenn es um medizinisch-fachliche Themen oder juristische Fragestellungen geht, komme auch ich nicht um Quellenarbeit drumherum.
Quellen halte ich für unglaublich wichtig – nicht nur wegen meinem gewissen Faible für Genauigkeit und wissenschaftliches Arbeiten, sondern auch zwecks Transparenz und Nachvollziehbarkeit. Ob und welche Quellen angegeben werden macht durchaus einen Unterschied, was die Beitragsqualität angeht. Es macht einfach einen Unterschied, ob meine Aussagen vernünftig belegbar sind oder mehr oder weniger ohne Grundlage ausgedacht wurden.
Die wahrscheinlich häufigste Grundlage, die ich benutze, ist schlicht und ergreifend Fachliteratur in Buchform – die drei Standardwerke „Notfallsanitäter heute„, „Mensch Körper Krankheit für den Rettungsdienst“ und „Taschenatlas Rettungsdienst“ sind für die meisten fachlichen Beiträge die Basis. Ergänzt wird, je nach Bedarf, mit weiterer Literatur – leider auch zu gerne aus dem Studium.
In dem Sinne erweist sich mein Studium – und der Zugang zur Universitätsbibliothek – als wahrer Segen: aus einer beachtlichen Fülle sehr spezieller Literatur wählen zu können und das auch noch kostenlos macht die Recherche wesentlich einfacher (und die Beiträge auch dementsprechend fundiert).
Ansonsten sind für die „Praxis“ die DBRD-Musteralgorithmen wie auch typische Leitlinien das zweite fachliche Standbein.
Einzelne Studien (oder Fachzeitschriften) sind seltener eine Quelle, als Ideengeber. Hinsichtlich der Fachzeitschriften arbeite ich sowohl mit „Notfall + Rettungsmedizin“ als auch „Elsevier Emergency„.
Schreibarbeit
Wenn das Thema gefunden ist und die ersten Quellen gesichtet wurden, geht es an die eigentliche Schreibarbeit – nämlich das Schreiben an sich.
Generell bin ich in den meisten Fällen – Einsatzberichte und rettsan-kompakt-Beiträge mal ausgenommen – ein großer Fan des Freewriting. Es entsteht dabei ein sehr grober „Rohentwurf“, der erst in der Folge strukturiert, überarbeitet und ergänzt wird. Bisweilen passiert das auch bei mehreren unterschiedlichen Beiträgen parallel – und entsprechend können auch gewisse Zeitspannen zwischen ersten Entwurf und der tatsächlichen Veröffentlichung liegen.
Die eigentliche Schreibarbeit ist auch ein Großteil der Arbeit am Blog – je nach Beitrag dauert es vom Anfang bis Veröffentlichung wenige Stunden bis hin zu mehreren Wochen.
Am „dankbarsten“ sind für mich tatsächlich die Einsatzberichte – einfach, weil es inhaltlich zu großen Teilen die Reproduktion des Geschehenen ist, die Struktur einheitlich ist und der Umfang überschaubar und gut begrenzt ist. Ein Einsatzbericht dauert selten länger als zwei Stunden.
Bei Beiträgen zu rettsan-kompakt sieht das wiederum anders aus: neben einer klaren, sinnvollen Struktur, die immer wieder an das jeweilige Thema angepasst werden muss, müssen die Texte fachlich korrekt, ausreichend tiefgehend und auch für komplette Neulinge verständlich sein. Dass sich das Ganze didaktisch sinnvoll in das Gesamtkonzept einfügen muss, kommt noch on top. Aus diesem Grund dauern entsprechende Beiträge wesentlich länger.
Wenn sich neue Quellen auftuen – sei es durch die Recherche für andere Beiträge, Newsletter oder durchaus auch im Studium – werden Bestands-Beitrage ggf. angepasst und ergänzt. Das passiert tatsächlich ziemlich problemlos „nebenbei“ und hat einen sehr überschaubaren Aufwand.
Hobby, Kosten, Nebeneinkunft, Kommerzialisierung – alles rund ums Geld
Am Ende des Tages betrachte ich den Blog schlichtweg als…Hobby. Nicht mehr, nicht weniger. Der Spaß am Schreiben muss neben dem Teilen von Erfahrungen und Verbreiten von Tipps einfach im Vordergrund stehen, damit das Ganze auch irgendwo authentisch bleibt.
Sobald man mit irgendetwas Geld verdienen will (oder gar muss), wird es ziemlich schnell „verkrampft“ und der Spaß an der Sache geht schnell verloren.
„Reich“ wird man mit den üblichen Einnahmequellen des Bloggens – Werbung und Affiliate-Links – in solchen Nischenbereichen wie dem meinen nicht. Muss auch nicht sein – solange es etwas die Kosten abfedert.
Die direkten Kosten sind unvermeidbar – nämlich die Kosten für Domain & Webspace, welche sich allerdings im einstelligen Euro-Bereich jeden Monat bewegen. Interessanter wird es eher bei den „indirekten Kosten“ – zum Beispiel Fachliteratur, die ich für Beiträge brauche, aber sonst nicht kaufen würde. Da kam und kommt (wenn auch unregelmäßig) schon mal größere Beiträge zusammen.
Auch wenn Käufe über Affiliate-Links mir etwas bringen, soll das nicht der einzige Sinn und Zweck des Blogs sein und auch nicht werden. Große Kommerzialisierungsambitionen habe ich nicht – auch, weil ich hier schlicht die Gefahr von Interessenkonflikten sehe, welche langfristig durchaus Schaden anrichten können.
Was gefällt mir am Bloggen?
Eigentlich ist der Kern des Ganzen ziemlich simpel: es macht mir unheimlich viel Spaß, mein Wissen, meine Erfahrungen und zum Teil auch meine rettungsdienstlichen Anekdoten einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Es macht mir Spaß, anderen neue Impulse zu geben, zum Nachdenken anzuregen und vielleicht auch bei der beruflichen Entscheidungsfindung zu helfen.
Das passiert in erster Linie natürlich über die Beiträge – aber auch über die Kommentare oder per Kontaktformular & E-Mail.
Dabei reicht die Bandbreite von „eine Antwort reicht aus“ bis zu recht umfangreichen „Beratungen“ und Hilfestellungen, insbesondere in Ausbildungsthemen, dem Einstieg in den Rettungsdienst oder Fragen rund um die gesundheitliche Eignung.
Der Austausch ist mir persönlich sehr wichtig und er gibt nicht selten auch für mich neue Eindrücke und Perspektiven, die ggf. dann in bestehende oder neue Beiträge einfließen.
Generell freue ich mich über jedes Feedback – und die bisherige Resonanz habe ich stets als sehr positiv empfunden. Es beeindruckt mich wirklich, wie viel Zeit und Mühe einige Leser für das Feedback investieren. Da bleibt auch an dieser Stelle nur ein riesengroßes Danke!
Was gefällt mir nicht?
„Wo viel Licht ist, fällt auch viel Schatten“
Das trifft wirklich nur eingeschränkt zu. Insgesamt gibt es nur wenige Punkte, die micht stören oder die ich mir anders wünschen würde – ansonsten würde ich es schlichtweg nicht machen.
Leider zählt da der Aufwand des Ganzen schon dazu. Gerade die Beitragsarbeit kann, je nach Beitrag, durchaus sehr zeitintensiv werden – was neben nicht ganz geringen anderen Verpflichtungen durchaus dazu führt, dass ich definitiv nicht so zum Schreiben komme, wie ich es mir wünschen würde.
Und ja, es kratzt tatsächlich an meinem Ego, wenn ich nicht dazu komme, meine Pläne halbwegs zeitnah umzusetzen.
Weniger gefallen tun mir ein Paar Arten von Anfragen, die hin und wieder bei mir auflaufen…
Klassiker darunter sind Fragestellungen zu konkreten medizinischen Problemen – die online einfach nicht vernünftig beantwortbar sind – oder Anfragen à la „Hat der Rettungsdienst im Falle XY richtig gehandelt?“, auf die das gleiche zutrifft.
Ich habe den Anspruch an mich selbst, Anfragen korrekt, fundiert und umfassend zu beantworten. Das ist bei diesen heiklen Themen einfach nicht möglich und wird daher meinerseits einfach abgelehnt.
In die gleiche Richtung geht auch einfach…Spam. Auch wenn der Spam-Filter hier äußerst zuverlässig rausfiltert.
Es vergeht wirklich keine Woche, wo nicht mindestens drei Leute mit hochseriöser Gmail-Adresse versuchen, mir irgendein ChatGPT-basiertes Programm (ohne die Konditionen zu nennen, versteht sich) als absolute Weltneuheit anzudrehen. Ist es nicht. Es waren schon fünfzig andere mit derselben Idee dar. Außer „löschen“ bleibt für mich da nicht viel übrig.
Ähnlich schick – aber deutlich seltener – sind unseriöse Anfragen zu Kooperationen und Affiliate-Partnerschaften.
An die Angebotsmacher: Leute, wenn ich mit meinem Ruf für irgendein Angebot „einstehen“ soll, muss es schon etwas seriöser sein, als eine Gmail-Adresse und ein Shop, bei dem sich AGB und Impressum dreimal widersprechen. Vollkommen egal, ob mit 50 % Provision gewunken wird oder nicht…
So etwas nehme ich nicht ernst (und das sollte auch kein anderer Blogger tun). Dass diese Shops überraschenderweise wenige Wochen später verschwunden sind, spricht eine deutliche Sprache. Auch das nicht „gravierend“ oder ein Grund, nicht zu bloggen – aber es nervt.
Interessenkonflikte
Der Autor gibt an, dass keine Interessenkonflikte bestehen.
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