Pressemitteilung des GRC: Petition #ichrettedeinleben an Petitionsausschuss des Bundestages übergeben

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84.972 Stimmen für Wiederbelebungsunterricht an Schulen:
Petition #ichrettedeinleben an Petitionsausschuss des
Bundestages übergeben

Köln, 11.05.2022

Sie haben auf allen Kanälen getrommelt, Förderer und Unterstützer gewinnen können, Plakate geklebt und Foto-Zwillinge von Influencern aus der Intensiv- und Notfallmedizin gesucht und gefunden. Jetzt haben die beiden Initiatoren der Kampagne #ichrettedeinleben, Notärztin Dr. Carola Holzner, in den sozialen Netzwerken bekannt als Doc Caro und Professor Dr. Bernd Böttiger, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Rates für Wiederbelebung (GRC), knapp 85.000 Stimmen in einem symbolischen Akt an den Petitionsausschuss des deutschen Bundestages übergeben. Ihr Ziel ist die Einführung von Wiederbelebungsunterricht für jedes Kind in jeder Schule in Deutschland spätestens ab der siebten Klasse.

Ihr Ziel haben Holzner und Böttiger täglich vor Augen: 10.000 Menschenleben – das ihrer Patienten – könnten pro Jahr zusätzlich gerettet werden, wenn jeder in der breiten Bevölkerung wüsste, was zu tun ist, wenn man Zeuge eines Herz-Kreislaufstillstands wird. Deshalb fordern sie: Wiederbelebungsunterricht für alle Schüler spätestens ab der 7. Klasse zwei Stunden im Jahr! „Dann wird Leben retten so selbstverständlich wie Fahrrad fahren oder schwimmen“, weiß Böttiger mit Blick auf die skandinavischen Länder. Denn dort hat sich nach Einführung eines solchen Trainings die Überlebensrate bei einem Herz-Kreislaufstillstand verdreifacht.

PRÜFEN – RUFEN – DRÜCKEN, die Faustformel im Notfall, beherrschen in Deutschland heute noch nicht viele Bürger. Erst recht nicht aus dem ff. „Das kostet viele meiner Patienten das Leben“, so Dr. Carola Holzner alias Doc Caro. Wenn sie als Notärztin eintreffe, sei das Gehirn schon häufig zu lange ohne Sauerstoff – das Blut bis zum Eintreffen weiter durch Herzdruckmassage zirkulieren zu lassen rettet
diese Menschen. „Kinder haben keine Angst zu helfen, tragen das Thema in die Familien und weiter in die Gesellschaft. Es funktioniert!“ Dass sie damit Recht hat, bewies die Notfallmedizinerin am Montag direkt während der Petitionsübergabe bei schönstem Sonnenwetter vor dem Berliner Reichstag: Spontan animierte Sie eine Schulklasse ein kurzes Wiederbelebungstraining mitzumachen. 27 junge Menschen
können jetzt mit ihren zwei Händen im Ernstfall Leben retten.

Das große Ziel: Auftrag vom Bund an die Länder zur verpflichtenden Einführung von Wiederbelebungsunterricht

Damit wirklich in naher Zukunft jedes Kind und alle Jugendlichen mit diesem Wissen durchs Leben gehen, nahmen die Vorsitzende des Petitionsausschusses des Deutschen Bundestages, Martina Stamm-Fibich (SPD) sowie die beiden Ausschussmitglieder Linda Heitmann (Bündnis 90/Die Grünen) und Manfred
Todtenhausen (FDP) in einem symbolischen Akt am 09. Mai die Petition persönlich vor dem Haupteingang des Reichstags-Gebäude entgegen. „Der Petitionsausschuss wird sich dieses Anliegen sehr genau anschauen und ich werde die Petition als Berichterstatterin unmittelbar begleiten“, veröffentlichte Stamm-Fibich noch am selben Abend auf ihrem Facebook-Account.

Der formale Akt ist jetzt also in Gang gesetzt: Der Petitionsausschuss wird sich mit dem Anliegen der Initiative beschäftigen. Es werden ein Gutachten aus dem Bundesgesundheitsministerium sowie eines aus dem Bundesbildungsministerium folgen. Ein Berichterstatterverfahren wird dieses begleiten. Holzner und Böttiger hoffen dann auf einen Beschluss unmittelbar aus dem Bundestag, der als Auftrag vom Bund
an die Länder zu verstehen ist. Denn die Umsetzung, die Einführung des Wiederbelebungsunterrichtes, ist dann wiederum Ländersache.

Wir werden nicht locker lassen!

„Wir sind fest entschlossen das Thema weiter zu begleiten, auf der politischen Bühne zu halten und schließlich in alle Schulen zu bringen“, sind sich Böttiger und Holzner einig. Die Übergabe an den Petitionsausschuss des Bundestages markiert einen wichtigen Meilenstein. Im Herbst 2021 haben Sie sich versprochen, nicht locker zu lassen. Mit Spannung verfolgen Sie jetzt, welche nächsten Erfolge ihre Kampagne #ichrettedeinleben, ihre Initiative und ihr Herzensprojekt, erreichen wird. Die formale
Einreichung und die symbolische Übergabe stellen einen wichtigen Schritt dar in Richtung 10.000 Menschenleben in Deutschland jedes Jahr zusätzlich zu retten.

Über die Kampagne „Ich rette dein Leben“ und die Initiative „Wir beleben Deutschland wieder“

Mit der Petition #ichrettedeinleben möchte die Initiative eine bundesweite Einführung
von zwei Stunden Reanimationsunterricht spätestens ab der 7. Klasse jährlich bis zum
Ende der Schulzeit erreichen.

So klären unter dem Hashtag #ichrettedeinleben seit Mitte September 2021 rund 60 Influencer*innen ihre Community zum Thema Reanimation auf und bitten um Unterstützung der Petition. Im „Offline“-Leben arbeiten sie als Ärzt*innen, Pflegekräfte, Notfallsanitäter*innen, Ersthelfer*innen oder Ausbilder*innen – und haben die Rettung von Leben zu ihrem Beruf gemacht. „Es motiviert uns ungemein, die Geschichten von Menschen in unserer Community zu lesen, deren Leben durch Reanimation gerettet wurden, und zu sehen, welchen Anklang dieses wichtige Thema in der Gesellschaft findet. Mit all den Unterschriften im Rücken wenden wir uns jetzt an die Politik – um Wiederbelebung endlich in die Schulen zu bringen!“

Mehr über die Initiative:
www.ichrettedeinleben.de

Förderer der Kampagne:

ADAC Stiftung, Ambu GmbH, Arbeiter-Samariter-Bund, Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung e.V., Deutsche Herzstiftung e.V., Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin e.V., Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft e.V., Deutsche Stiftung Wiederbelebung, Deutsches Rotes Kreuz, DRF Luftrettung, Fachverband Leitstellen e.V., Helios Klinikum Duisburg, Johanniter Unfallhilfe e.V., Malteser Hilfsdienst e.V., PRIMEROS Qualification GmbH, Region der Lebensretter e.V., Springer Medizin, Uniklinik Köln, Verband der privaten Ersten Hilfe Schulen

Unterstützer der Kampagne:

3B Scientific, ADAC Luftrettung, Barmer, Björn Steiger Stiftung, Carl Resuscitec, Der Dozent, Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin e.V., Deutsche Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie e.V., Deutsches Netzwerk Gesundheitskompetenz e.V., First and Safe GmbH, Helfende Franken, Helios Kliniken GmbH, hestomed + hellbig Medizintechnik GmbH, Herzsicherheit-Schulen NRW, Ich kann Leben retten! e.V., Kreis Mettmann Bildungsakademie, Life & Rescue Services, littleplan, MED24-7 Medical Service, medXmedia Consulting KG, Mefina Medical GmbH, Mindray Medical Germany GmbH, MSG Erste-Hilfe-Schule, Notfall-Medizinisches-Bildungszentrum Vogtland, Rescor, umlaut SE, Wippermann, ZOLL Medical Corporation


Der Deutsche Rat für Wiederbelebung (German Resuscitation Council; GRC) wurde im Dezember 2007 gegründet und zählt mittlerweile über 1.600 Mitglieder, 18 Mitgliedsorganisationen, 37 Fördermitglieder und zahlreiche Businesspartner. Ziel des GRC ist es, die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Organisationen und Personen, die sich mit den verschiedenen Aspekten der Wiederbelebung befassen, zu unterstützen und zu harmonisieren sowie die Laienreanimation und die Schülerausbildung in Wiederbelebung zu fördern.

Quellen

Deutscher Rat für Wiederbelebung (2022): Petition #ichrettedeinleben an Petitionsausschuss des Bundestages übergeben, abgerufen unter https://www.grc-org.de/files/Pressreleases/document/GRC_Pressemitteilung_ichrettedeinleben_Uebergabe%20Petition_final.pdf am 12.05.2022

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Notfallsanitäter, Teamleiter und Administrator des Blogs. Vom FSJler über Ausbildung bis zum Haupt- und Ehrenamt im Regelrettungsdienst und Katastrophenschutz so ziemlich den klassischen Werdegang durchlaufen. Mittlerweile beruflich qualifizierter Medizinstudent im vorklinischen Abschnitt. Meine Schwerpunkte liegen auf Ausbildungs- und Karrierethemen, der Unterstützung von Neueinsteigern, leitliniengerechten Arbeiten sowie Physiologie, Pathophysiologie, Pharmakologie und EKG für den Rettungsdienst. Mehr über mich hier.

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