2.10 Urogenitaltrakt

© 2024 SaniOnTheRoad.

Lernziele

Nach diesem Beitrag kennst Du

  • die Bedeutung des Harnsystems,
  • den grundlegenden Aufbau von Niere und ableitenden Harnwegen,
  • den grundlegenden Aufbau der männlichen und weiblichen Geschlechtsorgane,
  • schematisch die Mechanismen der Harnkonzentrierung sowie
  • den Grundablauf des weiblichen Monatszyklus.

Abstract

Das Harnsystem ist für die einwandfreie Funktion unseres Körpers zwingend notwendig: es reguliert den Säure-Basen-Haushalt, den Wasser-Elektrolyt-Haushalt und ist an der Blutdruckregulation beteiligt. Hierbei wird die Niere als harnbildendes Organ von den ableitenden Harnwegen abgegrenzt.

Für diese Funktionen ist vor allem die Harnbildung und -konzentrierung essentiell.

Eng damit anatomisch und auch funktionell verknüpft sind die männlichen und weiblichen Geschlechtsorgane, welche deshalb ebenfalls berücksichtigt werden.

Diffentialdiagnostisch hat die Kenntnis des Urogenitaltrakts durchaus eine hohe rettungsdienstliche Relevanz.

Wiederholung: Wasser-Elektrolyt- und Säure-Basen-Haushalt

Wasser ist massentechnisch der Hauptanteil unseres Körpers: rund 60 % unseres Körpergewichts entfallen auf Wasser. Der Großteil des Wassers befindet sich dabei innerhalb unserer Körperzellen (intrazellulär, rund 40 % des Körpergewichts), ein kleinerer Anteil außerhalb der Zellen (extrazellulär, 20 % des Körpergewichts).

Das Wasser fungiert dabei sowohl schlicht als Lösungsmittel und Transportmedium, ist allerdings auch selbst unmittelbar an einigen biochemischen Reaktionen beteiligt – z.B. im Rahmen der ATP-Synthese.

Fast noch bedeutender sind die Elektrolyte – die im Wasser gelösten Ionen verschiedener Elemente. Diese bilden durch ihre Ungleichverteilung die Grundlage des Membran- und Aktionspotentials (und damit der Zellerregung), fungieren allerdings auch selbst teilweise direkt als Botenstoffe und beeinflussen die Aktivität der Zelle auf vielfältige Weise.

In unserem Körper herrschen durchaus stark unterschiedliche pH-Werte, je nachdem, wo man sich gerade befindet. Am wichtigsten ist dabei der pH-Wert des Blutplasmas, welcher physiologisch bei 7,4 liegt.

Hier können bereits geringe Abweichungen zu relevanten Störungen führen: eine Änderung des pH-Wertes kann die räumliche Struktur von Proteinen ändern und diese im Extremfall sogar vollständig zerstören.

Eine „Übersäuerung“ (Azidose) liegt bereits bei einem pH-Wert < 7,37 vor, ungekehrt eine Alkalose bei pH > 7,43.

Um den pH-Wert innerhalb dieses engen physiologischen Bereichs zu halten, verfügt der Körper über mehrere Puffersysteme, welche Schwankungen „abpuffern“ – den größten Teil macht der Kohlensäure-Hydrogencarbonat-Puffer aus, welcher auf der Umwandlung von Kohlensäure (H2CO3) in Wasser und Kohlendioxid einerseits (welches abgeatmet werden kann) und Hydrogencarbonat (HCO3) und Wasserstoffionen andererseits (welche über die Niere ausgeschieden/resorbiert werden können), beruht.

Siehe auch Kapitel 2.1


Inhaltsverzeichnis


Einleitung

Das Harnsystem und die Geschlechtsorgane stellen im Rahmen der Rettungssanitäterausbildung typische Randthemen dar, welchen vergleichsweise wenig Beachtung geschenkt wird.

Gerade das Harnsystem stellt jedoch nicht nur für essentiell wichtige Körperfunktionen – hier der Wasser-Elektrolyt- und der Säure-Basen-Haushalt als „sekundäre Vitalfunktionen“ – einen bedeutsamen Teil dar, sondern ist auch durchaus regelmäßig rettungsdienstlich relevant.

Das fängt an mit Nierenkoliken als notfallmedizinisches Zustandsbild und geht über Exsikkosen („Austrocknung“) sowie eine Urosepsis bei liegendem Blasenkatheter bis hin zu Dialysepatienten im qualifizierten Krankentransport.

Die enge anatomische Verknüpfung mit den Geschlechtsorganen erfordert gleichzeitig einen Blick auf diese.

Das Harnsystem

Das Harnsystem hat die Funktion, den Wasser- und Elektrolyt- sowie den Säure-Basen-Haushalt zu regulieren und sorgt darüber hinaus für die Ausscheidung von Stoffwechselendprodukten und Fremdsubstanzen. Ferner ist das Harnsystem über verschiedene hormonelle Regulationsmechanismen auch an der Blutdruckregulation beteiligt.

Das Harnsystem selbst wird hierbei funktionell in das harnbildende System und die ableitenden Harnwege unterteilt.

Die Niere (Ren)

Lage der Nieren. Quelle: Wikimedia Commons, gemeinfrei.

Die beiden Nieren sind zwei bohnenförmige, von einer Kapsel umschlossene Organe im Retroperitonealraum – sie sind etwa 12 cm lang und 6 cm breit und liegen am Rücken in Höhe des 12. Brust- bis 3. Lendenwirbels.

Auf den Nieren sitzen die Nebennieren (siehe Kapitel 2.9) auf – der lateinische Name Glandula suprarenalis („die Drüse auf der Niere“) ist dahingehend passender.

Die Nieren selbst werden in eine außen liegende Rinde (Cortex) und ein innen liegendes Mark (Medulla) unterteilt.

Harnbildung

Innerhalb der Rinde liegen die Nierenkörperchen (Glomeruli), umhüllt von der so genannten Bowman-Kapsel als erste wichtige funktionelle Einheit der Harnbildung. Die Glomeruli sind kleine Schlingen aus Kapillaren, aus welchen das Blutplasma abfiltriert wird und von dort aus zu den Nierenkanälchen (Tubulussytem) gelangt.

An dieser Stelle wird weitaus mehr Flüssigkeit abgegeben, als wir ausscheiden – nämlich rund 150 Liter/Tag – die man Primärharn nennt.

Harnkonzentrierung und das Tubulussystem

Nachdem wir nur ein Bruchteil dieser Flüssigkeit ausscheiden (können), erfolgt im anschließenden Tubulussystem noch ein zweiter Schritt: die Harnkonzentrierung.

Hierbei werden über verschiedene Mechanismen sowohl Wasser als auch Elektrolyte aus den Kanälchen zurück in das Gefäßssystem resorbiert als auch Substanzen gezielt in das Tubulussystem abgegeben (Resorption und Sekretion). Die Vorgänge sind zumindest teilweise stark hormonell kontrolliert, so z.B. ein Teil der Wasserrückresorption über das antidiuretische Hormon.

Durch die gezielte Rückresorption und gezielte Sekretion erfolgt beispielsweise auch die (Mit-)Regulation des Säure-Basen-Haushalts. Abbauprodukte des Stoffwechsels, welche zwingend mit dem Urin ausgeschieden werden müssen (so genannte „harnpflichtige Substanzen“) werden ebenfalls durch Sekretion in den Harn abgegeben.

Das Endergebnis der Harnkonzentrierung sind rund 1,5 Liter/Tag, welche das Tubulussystem komplett durchfließen und über die Nierenbecken den ableitenden Harnwegen zugeführt werden. Hier spricht man vom Endharn.

Das Tubulussystem hat – gerade für das Verständnis – doch noch einen genaueren Blick verdient. Man unterscheidet grob

  • proximalen Tubulus,
  • Henle-Schleife,
  • distalen Tubulus, dem Verbindungstubulus und dem sich daran anschließenden Sammelrohr.

Der proximale Tubulus schließt sich unmittelbar an die Bowman-Kapsel an. Hier wird bereits ein Großteil des Wassers und einige Elektrolyte sowie Glucose und Aminosäuren resorbiert.

Die sich anschließende Henle-Schleife wird in einen absteigenden (Richtung Nierenmark verlaufenden) und einen aufsteigenden Teil unterteilt. Während der absteigende Teil gut für Wasser durchlässig ist, ist es der aufsteigende Teil nicht – hier werden stattdessen vor allem Elektrolyte vom Tubulus in das Interstitium gepumpt.

Durch die unterschiedlichen Durchlässigkeiten und die entgegengesetzten Verläufe wird der Urin im Tubulussystem bis zur Spitze der Henle-Schleife immer konzentrierter (die Osmolarität steigt). Dieses Gegenstromprinzip ist einer der Hauptmechanismen zur Harnkonzentrierung.

Distaler Tubulus, Verbindungstubulus und Sammelrohr dienen letztendlich zur „Feinabstimmung“ – durch Hormone wie Aldosteron oder ADH (Adiuretin/Vasopressin/antidiuretisches Hormon) wird die abschließende Wasser- und Elektrolytresorption reguliert, bis der Endharn das Tubulussystem verlässt und über die Markpyramiden und die Markpapillen im Nierenbecken endet.

Ab dem Nierenbecken spricht man von den ableitenden Harnwegen – ab hier haben die Strukturen nur noch die Funktion, den Urin abzuleiten; modifiziert wird dieser nicht mehr.

Harnleiter (Ureter) und Harnblase (Vesica urinaria)

(1) Harnsystem [alle Anteile], (2) Niere, (3) Nierenbecken, (4) Harnleiter, (5) Harnblase, (6) Harnröhre. Quelle: Wikimedia Commons/Jodi March, CC-BY-SA 3.0-Lizenz.

Die etwa 30 cm langen Harnleiter (Ureter) schließen sich unmittelbar dem Nierenbecken an und leiten den Endharn weiter zur Harnblase. Dies erfolgt – ähnlich wie beim Ösophagus – mittels peristaltischer Wellen durch Muskelkontraktion und nicht nur durch die Schwerkraft.

Auf dem Weg zur Harnblase haben die beiden Ureter physiologischerweise mehrere Engstellen, die rettungsdienstlich durchaus relevant werden können.

Die beiden Ureter münden in der Harnblase (Vesica urinaria), in der der Urin gesammelt wird. Die Harnblase selbst ist ein sehr dehnbares Hohlorgan mit einem Füllungsvermögen von bis zu 2 Litern, welches im Subperitonealraum im (kleinen) Becken liegt.

Die Wand der Harnblase besteht dabei aus mehreren Schichten glatter Muskulatur, welche sowohl für die Blasenentleerung (M. detrusor vesicae), als auch für den Verschluss zu der Harnröhre mittels eines Schließmuskels (M. sphincter vesicae) und damit für die Sicherung der Kontinenz verantwortlich sind.

Auch wenn das Fassungsvermögen der Harnblase sehr groß sein kann, tritt Harndrang schon wesentlich früher auf, oft schon bei 150 – 300 ml Füllungsvolumen. Eine weitere Harnblasenfüllung kann dann durchaus schmerzhaft werden.

Die Harnröhre (Urethra)

Der Harnblase schließt sich die Harnröhre an, welche den Urin letztendlich aus dem Körper ableitet.

Hier werden nun auch anatomische Unterschiede zwischen Mann und Frau relevant: die weibliche Harnröhre ist nur etwa 5 cm lang, die männliche hingegen rund 25 cm – die Unterschiede werden vor allem durch den Verlauf durch den Penis, aber auch durch die Prostata des Mannes erklärt.

Zudem erfüllt die männliche Harnröhre eine „Doppelfunktion“ als Harn-Samen-Röhre ab der Prostata: das Ejakulat verläuft ab hier ebenso durch die Urethra.

Die sehr kurze weibliche Harnröhre macht es Krankheitserregern wesentlich leichter, in das Körperinnere vorzudringen: eine Blasenentzündung (Cystitis) ist bei Frauen deshalb wesentlich häufiger.

Geschlechtsorgane

Überblick über die äußeren Geschlechtsorgane. Quelle: Wikimedia Commons/Sciencia58, CC0 1.0-Lizenz.

Die Geschlechtsorgane sind, gerade in der Rettungssanitäter-Ausbildung, oftmals wirklich ein Randthema.

Zugegebenermaßen: die unmittelbare rettungsdienstliche Relevanz ist, wenn man von den Themen „Schwangerschaft & Geburt“ und der Differentialdiagnostik des akuten Abdomens absieht, doch eher begrenzt.

Ein gewisses Grundverständnis der Thematik ist aber für diese Themen im Speziellen und für ein ausreichendes Gesamtbild als medizinisches Fachpersonal doch vonnöten.

Unser Blick beschränkt sich dabei auf die primären Geschlechtsorgane von Mann und Frau – und wo diese rettungsdienstlich relevant sein können.

Unterschieden werden in beiden Fällen die äußeren (von außen sichtbaren) von den inneren Geschlechtsorganen.

Männliche Geschlechtsorgane

Zu den äußeren Geschlechtsorganen des Mannes zählen der Penis und der Hodensack (Skrotum).

Der Penis beginnt mit der Peniswurzel und endet mit der Mündung der Urethra an der Eichel (Glans penis), welche durch eine Vorhaut bedeckt wird.

Besonderheit sind die Schwellkörper – zwei Penisschwellkörper und ein Harnröhrenschwellkörper – welche durch einen Blutstau die Erektion hervorrufen können.

Das Skrotum besteht aus Haut und glatter Muskulatur – es beherbergt die Hoden und die Nebenhoden, welche aufgrund der Temperaturverhältnisse außerhalb des Rumpfes liegen.

Zu den inneren männlichen Geschlechtsorganen zählen die Hoden (Testis), die Nebenhoden (Epididymidis), der Samenleiter und die akzessorischen Geschlechtsdrüsen (v.a. die Prostata und die Bläschendrüse).

Die Hoden dienen der Spermien- und Hormonproduktion (vor allem Testosteron als männliches Geschlechtshormon). Im sich anschließenden Nebenhoden erfolgt die funktionelle Reifung und Zwischenspeicherung der Spermien bis zur Ejakulation.

Der Samenleiter schließt sich dem Nebenhoden an und mündet auf Höhe der Prostata in die Urethra.

Die akzessorischen Geschlechtsdrüsen des Mannes produzieren entsprechend Sekret, welches nicht nur die Hauptmasse des Ejakulats ausmacht, sondern vor allem für die Ernährung und Überlebensfähigkeit der Spermien bis zur Befruchtung der Eizelle sorgt.

Weibliche Geschlechtsorgane

Einen zumindest etwas größeren Fokus nehmen in der Rettungssanitäterausbildung die weiblichen Geschlechtsorgane ein – gerade mit Hinblick auf die Schwangerschaft und Geburt.

Analog zum Mann erfolgt auch hier eine Unterteilung in äußere und innere Geschlechtsorgane.

Die äußeren weiblichen Geschlechtsorgane bestehen aus den kleinen und großen Schamlippen (Labia minora & majora), dem Kitzler (Clitoris), dem Scheidenvorhof und dem Schamhügel. Zusammengefasst werden die äußeren Geschlechtsorgane auch als Vulva bezeichnet.

Die inneren Geschlechtsorgane umfassen die Eierstöcke (Ovarien), die Eileiter (Tuba uterina), die Gebärmutter (Uterus) und die Scheide (Vagina).

In den beiden Eierstöcken reifen die Eizellen in einem monatlichen Zyklus heran, bis eine von ihnen beim Eisprung (Ovulation) in die Eileiter übergeht, wo normalerweise die Befruchtung stattfindet.

Die Eizelle wird über die Eileiter bis zur Gebärmutter transportiert, wo sie sich – sofern sie befruchtet wurde – in der Gebärmutterschleimhaut einnisten kann (Nidation).

Die Gebärmutter selbst wird in einen Gebärmutterkörper (Corpus uteri) und einen Gebärmutterhals (Cervix uteri), welcher in die Vagina übergeht, unterteilt. Außerhalb der Schwangerschaft ist die Gebärmutter etwa faustgroß, nach vorne gekippt und liegt vollständig im Becken.

Sie verfügt über eine stark ausgeprägte Schicht an glatter Muskulatur, welche die Wehentätigkeit auslöst und das Kind austreibt, sowie eine sich im Monatszyklus auf- und abbauende Schleimhautschicht.

Die Vagina verbindet die Gebärmutter mit dem äußeren Genital und dient sowohl als Teil des Geburtswegs wie auch als Kopulationsorgan.

Weiblicher Monatszyklus

Sofern eine Eizelle nicht befruchtet wird, erfolgt der hormonell gesteuerte Abbau der Gebärmutterschleimhaut und die Eizelle geht mit der Regelblutung ab.

Dieser Zyklus dauert in etwa 28 Tage und beginnt mit dem ersten Tag der Monatsblutung. Es werden hierbei drei Phasen unterschieden:

  • die Menstruationsphase (Tag 1 – 3), in welcher die aus dem vorherigen Zyklus stammende Eizelle mit der durch das Absterben einer Schleimhautschicht der Gebärmutter verursachten Regelblutung abgeht
  • die Proliferationsphase (Tag 4 – 14), in der sich die Gebärmutterschleimhaut bis zur Ovulation (Tag 14) wieder aufbaut und
  • die Sekretionsphase (Tag 15 – 28), in welcher die Gebärmutterschleimhaut vollständig aufgebaut ist und optimale Bedingungen für die Einnistung der Eizelle bietet.

Von Beginn der Menstruation bis zum Eisprung spricht man auch von der Follikelphase, vom Eisprung bis zur Menstruation auch von der Lutealphase.


Zusammenfassung

  • Niere: paariges Organ im Retroperitonealraum, Höhe Th12 – L3; Größe „4711“ – analog zur Milz; Einteilung in Nierenrinde und Nierenmark
  • Funktion der Niere: Regulation des Säure-Basen- und Wasser-Elektrolyt-Haushalts, Hormonproduktion (Erythropoetin [EPO], Renin), langfristige Blutdruckregulation
  • Primärharn: in den Nierenkörperchen abfiltrierte Flüssigkeit, ca. 150 Liter/Tag
  • Endharn: Harnmenge, die tatsächlich ausgeschieden wird, ca. 1,5 Liter/Tag
  • Harnkonzentrierung im „Gegenstromprinzip“
  • Nierenklopfschmerz: differentialdiagnostischer Hinweis auf Entzündungen/Verletzungen der Nieren
  • Ableitende Harnwege: Nierenbecken, Harnleiter, Harnblase, Harnröhre
  • Harnleiter: Verbindung von Nierenbecken und Harnblase, ca. 30 cm lang
  • Harnblase: muskuläres Hohlorgan im kleinen Becken, Füllungsvolumen max. 2 Liter
  • Harnröhre: Verbindung von Harnblase zur Außenwelt, deutliche Längenunterschiede zwischen den Geschlechtern (♀ 5 cm, ♂ 25 cm), beim Mann Doppelfunktion als Harn-Samen-Röhre
  • CAVE: Verwechslungsgefahr der Begriffe Harnleiter (Ureter) und Harnröhre (Urethra)!
  • Nierenkolik: Entstehung durch Nierensteine im Harnleiter und peristaltische Bewegung der Muskulatur
  • Harnverhalt: Unfähigkeit, die gefüllte Blase zu entleeren
  • Äußere männliche Geschlechtsorgane: Penis, Hodensack (Skrotum)
  • Innere männliche Geschlechtsorgane: Hoden (Testis), die Nebenhoden (Epididymidis), der Samenleiter und die akzessorischen Geschlechtsdrüsen
  • Äußere weibliche Geschlechtsorgane (= Vulva): kleine und großen Schamlippen (Labia minora & majora), Kitzler (Clitoris), Scheidenvorhof und Schamhügel
  • Innere weibliche Geschlechtsorgane: Eierstöcke (Ovarien), die Eileiter (Tuba uterina), die Gebärmutter (Uterus) und die Scheide (Vagina).
  • Befruchtung der Eizelle erfolgt physiologischerweise im Eileiter!
  • Gebärmutter (Uterus): Einteilung in Gebärmutterkörper und Gebärmutterhals, Wand wird aus glatter Muskulatur (Wehentätigkeit) und Schleimhaut (Einnistung der Eizelle) gebildet
  • Schwangerschaft und Menstruation müssen differentialdiagnostisch berücksichtigt (und erfragt) werden!

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  • den grundlegenden Aufbau von Niere und ableitenden Harnwegen,
  • den grundlegenden Aufbau der männlichen und weiblichen Geschlechtsorgane,
  • schematisch die Mechanismen der Harnkonzentrierung sowie
  • den Grundablauf des weiblichen Monatszyklus.

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Quellen

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Behrends J. et al. (2021): Duale Reihe Physiologie, 4. unveränderte Auflage. Georg Thieme Verlag KG, Stuttgart. ISBN 978-3-13-243862-0.. DOI: 10.1055/b000000462. Hier erhältlich: https://amzn.to/3fd7EaB Affiliate-Link

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viamedici (2023): Harnkonzentrierung (Stand 12.09.2023). Lernmodul in viamedici.thieme.de. ©2024 Georg Thieme Verlag KG. Abgerufen unter https://viamedici.thieme.de/lernmodul/542985/530985/harnkonzentrierung am 09.03.2024

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Notfallsanitäter, Teamleiter und Administrator des Blogs. Vom FSJler über Ausbildung bis zum Haupt- und Ehrenamt im Regelrettungsdienst und Katastrophenschutz so ziemlich den klassischen Werdegang durchlaufen. Mittlerweile beruflich qualifizierter Medizinstudent im vorklinischen Abschnitt. Meine Schwerpunkte liegen auf Ausbildungs- und Karrierethemen, der Unterstützung von Neueinsteigern, leitliniengerechten Arbeiten sowie Physiologie, Pathophysiologie, Pharmakologie und EKG für den Rettungsdienst. Mehr über mich hier.

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