DocCheck: Personalkosten, Digitalisierung und Versorgungsengpässe

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Rettungsdienst aktuell – Themen die den Rettungsdienst, seine Mitarbeiter und Interessierte beschäftigen. Von leitliniengerechter Arbeit bis zur gesellschaftskritischen Diskussion.

Zugrundeliegender Beitrag

„Wir brauchen 5.000 Medizinstudierende mehr“ – veröffentlicht auf DocCheck am 04.03.2022

Im Rahmen des KBV-Diskussionsformats “PraxisCheck” steht Gesundheitsminister Karl Lauterbach Vertretern der Kassenärztlichen Bundesvereinigung Rede und Antwort – darunter auch Themen, die mittelbar auch den Rettungsdienst betreffen.

Drohender Versorgungsengpass?

Ungewöhnlich deutlich wird es an dem Punkt der Versorgungsengpässe in der Medizin: diese sind ohne Gegensteuern unvermeidbar.

„Ohne eine Steigerung der Medizinstudierendenzahlen werden wir in eine massive Unterversorgung hineinlaufen. Wir werden die Versorgungsdichte sonst nicht halten können.“

– Gesundheitsminister Karl Lauterbach

Angedacht ist, langfristig 5.000 Medizinstudienplätze zusätzlich zu schaffen – ein zweifellos großes Unterfangen, aber wohl auch eine alternativlose Maßnahme.

Schon heute ist es kaum wegzudiskutieren, dass die medizinische Versorgung im ambulanten Bereich deutlich zu wünschen übrig lässt. Geschlossene Praxen des ärztlichen Bereitschaftsdienstes, Landarztmangel und das fast schon unvermeidbare Ausweichen auf andere Einrichtungen des Gesundheitswesens – wie Krankenhäuser oder den Rettungsdienst – ist schon heute an der Tagesordnung.

Maßnahmen wie der verstärkte Einsatz von nicht-ärztlichen Mitarbeitern, ggf. auch mit Zusatzqualifikation – es seien Physician Assistants, AGnES und VERAH genannt – werden geprüft, eine konkrete Zusage gab es allerdings nicht.

Denkbar wäre aus meiner Sicht auch, dass hierunter auch Projekte wie der Gemeindenotfallsanitäter fallen könnten.

Digitalisierung des Gesundheitswesens

Auch wenn schon lange über mehr Digitalisierung geredet wird – wirklich Fortschritte konnten in der Diskussionsrunde nicht festgestellt werden.

Die elektronische Patientenakte (ePA), die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU) und das eRezept gehen nur schleppend voran; sowohl aufgrund von Komplexität, als auch aus Datenschutzgründen. Das ist schade, sowohl für Patienten als auch für die Einrichtungen des Gesundheitswesens selbst.

Der Notfalldatensatz (NFD) auf der elektronischen Gesundheitskarte, der gerade für den Rettungsdienst interessant wäre, wurde in dem Gespräch nicht weiter thematisiert.

Quellen

Bundesministerium für Gesundheit (2022): Der Notfalldatensatz (NFD), abgerufen unter https://gesund.bund.de/notfalldatensatz-nfd am 06.03.2022

Graetzel P. (2022): „Wir brauchen 5.000 Medizinstudierende mehr“, abgerufen unter https://www.doccheck.com/de/detail/articles/37653-wir-brauchen-5-000-medizinstudierende-mehr am 06.03.2022

Malteser Hilfsdienst gGmbH (2022): Der Gemeinde­notfallsanitäter – Ein Pilotprojekt der Landkreise Ammerland, Cloppenburg, Vechta und der Stadt Oldenburg, abgerufen unter https://www.gemeindenotfallsanitaeter.de/ am 06.03.2022

Medscape (2013): AGnES oder VERAH machen Hausbesuche – Modelle zur Entlastung von Hausärzten, abgerufen unter https://deutsch.medscape.com/artikel/4900782 am 06.03.2022

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SaniOnTheRoad

Notfallsanitäter, Teamleiter und Administrator des Blogs. Vom FSJler über Ausbildung bis zum Haupt- und Ehrenamt im Regelrettungsdienst und Katastrophenschutz so ziemlich den klassischen Werdegang durchlaufen. Mittlerweile beruflich qualifizierter Medizinstudent im vorklinischen Abschnitt. Meine Schwerpunkte liegen auf Ausbildungs- und Karrierethemen, der Unterstützung von Neueinsteigern, leitliniengerechten Arbeiten sowie Physiologie, Pathophysiologie, Pharmakologie und EKG für den Rettungsdienst. Mehr über mich hier.


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