Motivlagen von NotSans, den Rettungsdienst zu verlassen – das Ergebnis

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Rettungsdienst aktuell – Themen die den Rettungsdienst, seine Mitarbeiter und Interessierte beschäftigen. Von leitliniengerechter Arbeit bis zur gesellschaftskritischen Diskussion.

Worum geht es?

Manch einer wird sich noch an meinen Unterstützungsaufruf aus dem November 2022 erinnern: gesucht wurden Teilnehmer für eine Interview-Studie zum Thema “Motivlagen von NotSans, den Rettungsdienst zu verlassen”.

Die Einschlusskriterien waren

  • abgeschlossene Ausbildung zum Notfallsanitäter
  • mind. ein Jahr in der Notfallrettung (RTW, NEF, NAW, RTH/ITH) nach Abschluss der Ausbildung tätig gewesen
  • der aktive Rettungsdienst wurde verlassen im Sinne von steht der Notfallrettung nicht mehr zur Verfügung (z. B. arbeitet in der Notaufnahme, in einer Rettungsdienstschule, der Leitstelle, Medizinstudium, hat sich komplett umorientiert, fährt also nicht mehr auf dem RTW, NEF oder NAW oder äquivalent in der Luftrettung auf dem RTH oder ITH) oder
  • der aktive Rettungsdienst wurde noch nicht verlassen, aber es bereits gekündigt, oder
  • zwischenzeitlich mindestens ein Jahr keine Tätigkeit im Rettungsdienst, aber die Tätigkeit im Rettungsdienst wurde wieder aufgenommen
  • über Grenzfälle (z.B. nur nebenberufliche Tätigkeit während Studium) wurde im Team entschieden.

Letztendlich geht es also um die wissenschaftliche Betrachtung des Brain-Drains im Rettungsdienst – im Sinne einer qualitativen Forschung. Langfristig sollen derartige Studien die Motive von Notfallsanitätern ergründen, den Rettungsdienst zu verlassen und Ansatzpunkte liefern, um der Abwanderung von Kompetenz (und damit dem Fachkräftemangel im Rettungsdienst) entgegenzuwirken.

Die Ergebnisse der bisherigen Arbeit des “Projekts Rettungswissenschaften” um Lisa Gregorius (M.A.), Magdalena Höcker (M.A.) und Lütfiye Turhan (M.Sc.) wurden auf dem 3. Forum Rettungswissenschaften im April 2023 als Poster-Beitrag vorgestellt – und diese möchte ich selbstverständlich nicht vorenthalten!

Die Ergebnisse

Das 3. Forum Rettungswissenschaften hat dieses Jahr in Münster an der FH stattgefunden. Die Deutsche Gesellschaft für Rettungswissenschaften e.V. richtet einmal im Jahr das Forum aus. Nächster Termin ist am 27.-28. April 2024 in Jena.

Bei unserem Projekt haben vier ausgebildete Notfallsanitäter mitgemacht. Für qualitative Forschung vollkommen normal und ausreichend. Alle waren männlich und zwischen 26 und 55 Jahre alt. Die Berufsjahre der Ausgestiegenen in der Notfallrettung (mit Rettungssanitäter) belaufen sich durchschnittlich auf 18 Jahre (Median). Mindestens waren die Interviewten 7 Jahre und maximal 20 Jahre in der Notfallrettung tätig. Als NotSan waren sie mindestens 1,5 bis maximal 6 Jahre tätig. Der Median liegt hier bei 4 Jahren.

Ein Interviewpartner ist ohne Ausstiegsgedanken als Notfallsanitäter tätig, alle Anderen sind ausgestiegen oder dabei auszusteigen.

Mit freundlicher Genehmigung des Projekts Rettungswissenschaften

Interessenkonflikte

Der Autor gibt an, dass keine Interessenkonflikte bestehen.

Quellen

Deutsche Gesellschaft für Rettungswissenschaften e.V. (2023): 3. Forum Rettungswissenschaften, abgerufen unter https://forum-rettungswissenschaften.de/forum-rettungswissenschaften-2/ am 04.06.2023

Gregorius L., Höcker M., Turhan L. (2023): Motivlagen von NotSans den Rettungsdienst zu verlassen. Posterbeitrag, 3. Forum Rettungswissenschaften der DGRe.

SaniOnTheRoad (2022): Unterstützung gesucht: Neue Studie zum Thema “Motivlagen von NotSans, den Rettungsdienst zu verlassen”, abgerufen unter https://saniontheroad.com/unterstuetzung-gesucht-neue-studie-zum-thema-motivlagen-von-notsans-den-rettungsdienst-zu-verlassen/ am 04.06.2023

SaniOnTheRoad (2020): “Brain-Drain” Rettungsdienst?, abgerufen unter https://saniontheroad.com/brain-drain-rettungsdienst/ am 04.06.2023

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SaniOnTheRoad

Notfallsanitäter, Teamleiter und Administrator des Blogs. Vom FSJler über Ausbildung bis zum Haupt- und Ehrenamt im Regelrettungsdienst und Katastrophenschutz so ziemlich den klassischen Werdegang durchlaufen. Mittlerweile beruflich qualifizierter Medizinstudent im vorklinischen Abschnitt. Meine Schwerpunkte liegen auf Ausbildungs- und Karrierethemen, der Unterstützung von Neueinsteigern, leitliniengerechten Arbeiten sowie Physiologie, Pathophysiologie, Pharmakologie und EKG für den Rettungsdienst. Mehr über mich hier.

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